Team TG Biberach kehrt mit Silbermedaillen heim

Deutsche Meisterschaft Mixed Team 2024 in Oberstdorf

Vom 13.06. – 16.06.2024 fanden in Oberstdorf die Deutschen Meisterschaften im Bogenschießen statt. Es traten 400 qualifizierte Bogenschützen und Bogenschützinnen in den Bogenarten Blank, Compound und olympisch Recurve in Dreierteams oder Mixedteams gegeneinander an. Hierzu war von allen Teilnehmern zunächst eine sogenannte Qualifikationsrunde mit 72 Wertungspfeilen zu schießen. Dabei wird ermittelt, wer im Anschluss in die Achtelfinale einziehen darf. Hier sind nur die besten 16 Dreierteams oder Mixedteams berechtigt. Diese machen nach erfolgreichem Achtelfinale das Viertel-, Halb- und zuletzt das Goldfinale untereinander aus.

Von der TG Biberach konnten zwei Mixedteams teilnehmen: Claudia Stark mit Anton Butz und Radmila Schilling mit Günter Schilling. Für das Team Stark/Butz war es nach der Teilnahme von Stark bei der DM 2019 in Berlin erst das zweite große Event im Bogensport. Für Butz war das der erste große Wettkampf seiner Bogenlaufbahn. Dieses Team trat bei den Masters an und musste eine Distanz von 60m schießen. Die Schillings dagegen sind hier sehr erfahren mit mehrfachen Titeln bei diversen Landes- und Deutschen Meisterschaften und traten in der Seniorenklasse an.

Kein Bogenschütze ist begeistert, wenn das Wetter nicht mitspielt. So war seit Tagen im Wetterbericht zu lesen, dass es am Tag des Qualifikationsschießens regnen wird. Dem war natürlich auch so. Nur mit guter Regenkleidung und warmer Wäsche war dieser kalte Tag zu überstehen. Die Temperatur stieg auf maximale 13° C am Nachmittag. Dazu ein stetiger Landregen. Aber es traf alle Teilnehmer gleichermaßen, wobei manche besser und manche schlechter damit zurechtkamen. Das Team Stark/Butz erwischte keinen guten Tag. Dazu der stete Regen und die Kälte – das ließ für die Beiden nicht die erwarteten Ringzahlen zu. So verpassten sie mit 1007 Ringen nur um 7 Zähler den Einzug ins Achtelfinale. Die Schillings konnten mit 15 Ringen Vorsprung und einer Gesamtleistung von 1207 Ringen ihre Qualifikationsrunde beenden und waren somit sicher in den weiterführenden Finalausscheidungen am nächsten Tag dabei.

Wieder war das Wetter bewölkt mit 14°C vorausgesagt, aber wenigstens trocken. Also musste wieder alles an Kleidungseventualitäten eingepackt werden, und es galt sich erneut warm anzuziehen für einen nicht allzu warmen Finaltag. Dieser begann mit dem Einschießen und einer kleinen Aufregung: Jedes Team hatte absolut dieselbe Teamkleidung zu tragen. Also beide eine Weste oder keiner. Die Lösung war die, dass die die eher froren die Weste dann unter das Teamshirt angezogen haben. Das war stellenweise etwas kurios. Doch dann konnte das Einschießen weitergehen bei beständig steigender Temperatur und immer weniger Wolken und verstärkter Sonneneinstrahlung. Schnell wurde es da den Westenträgern zu warm und das Umziehen war unvermeidlich.

In den Finals hatte jedes Teammitglied zwei Pfeile im Wechsel mit dem Partner zu schießen. Dies in einer Gesamtzeit von 80 Sekunden, was je Pfeil 20 Sekunden entspricht. Hierbei tritt der erste Schütze mit dem Startsignal an die Schießlinie und darf erst dort seinen Pfeil einlegen, den Bogen spannen und schießen. Dann muss er zurücktreten und der zweite Schütze der Mannschaft schießt seinen ersten Pfeil, tritt zurück und dann jeder noch einen Pfeil mit demselben Ablauf. Das verlangt von den Teilnehmern höchste Konzentration. Das gegnerische Team schießt zeitgleich auf der Nebenscheibe und da beobachtet man sich natürlich. Wie nervös sind die anderen? Wie gut läuft die erste Passe? Nach jeder Passe à vier Pfeile gibt es Satzpunkte. Zwei bei Gewinn, einen bei Unentschieden. Bei sechs Satzpunkten ist das Match gewonnen und der Gewinner zieht in die nächste Runde ein.

Im Achtelfinale hatten die Schillings als Qualifikationsrundenerste ein Freilos und waren somit automatisch im Viertelfinale. Erst im Halbfinale trafen sie mit dem Team SV Burgfalken Wiesbaden (Becker/Settelmeier) auf den ersten starken Gegner. Mit einer hervorragenden Schießleistung von 38:26 wurden die Wiesbadener von den TG-lern gleich im ersten Durchgang unter Druck gesetzt. Im zweiten Durchgang konnten die Biberacher mit 35:30 bestätigen und im dritten dann erneut mit wieder sehr guten 35:31 Ringen den Einzug ins Goldfinale klarmachen.

Dieses fand dann am Nachmittag bei strahlender Sonne statt. Gegner der Biberacher waren die Zweiten aus der Qualifikationsrunde vom Vortag. Die sehr stark eingeschätzten Elke Lohkamp und Klaus Thissen vom Bogen Team Cölln. Sie waren 2022 bei den Finals in Berlin hinter den Schillings und den Stachelscheids die Bronzemedaillengewinner. Lohkamp/Thissen führten gleich mit 2:0, Biberach konnte sofort zum Ausgleich 2:2 kontern. Wieder legten die Beiden vom Bogen Team Cölln mit 4:2 vor. Das Team der TG Biberach konnte erneut mit einer starken Leistung zu 4:4 ausgleichen. Im nun anberaumten Stechen unterlagen die Biberacher dann mit 18 zu 8 Ringen und die beiden Satzpunkte gingen an die Gegner.

Nach zwei Tagen hartem Wettkampf mit allen erdenklichen Wetterkapriolen war die Freude über die errungene Silbermedaille groß. Dies ist ein weiterer Erfolg der Bogenschützen von der TG Biberach.

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